CRP: Mehr als ein Entzündungsmarker

Das C-reaktive Protein (CRP) – ein pathophysiologischer Akteur

CRP ist ein als Biomarker etabliertes Akute-Phase-Protein, das bei ischämischer Gewebeschädigung, durch Wunden, Infektionen oder systemischen Entzündungen in der Leber synthetisiert wird. Innerhalb weniger Stunden kann seine Konzentration um das Tausendfache ansteigen.

Lange wurde CRP nur als passiver Marker für Entzündungen und bakteriellen Infektionen wahrgenommen, doch mittlerweile ist gezeigt, dass es auch eine aktive immunologische Rolle als pathophysiologisches Protein spielt:

  • Bindung an Pathogene und geschädigte Zellen, um deren Phagozytose einzuleiten.
  • Aktivierung des Komplementsystems, was eine verstärkte Immunantwort auslöst.
  • Verstärkung der Inflammation, wenn es unkontrolliert in hohen Konzentrationen vorliegt.

CRP – Funktion im Immunsystem

CRP ist Teil des angeborenen Immunsystems und gehört zur Proteinfamilie der Pentraxine, die in vielen Spezies eine zentrale Rolle im System der Abwehr und Wundheilung spielt.

Wichtige Mechanismen von CRP:

Bindet an Lysophosphatidylcholin (LPC) auf der Zelloberfläche geschädigter, inaktiver und toter Zellen oder Bakterien und macht diese für das Immunsystem sichtbar.

Triggert den klassischen Weg der Komplementkaskade (C1q – C4) und verstärkt so die Immunantwort.

Fördert über Fc-γ-Rezeptoren die Phagozytose opsonierter Zellen.

Wenn Phagozytose stattfindet, wird die CRP-Synthese in der Leber verstärkt.

CRP als Risikofaktor für Gewebeschäden

Obwohl CRP eine schützende, pathogen-erkennende Funktion hat, kann es in hohen Konzentrationen Schäden an regenerationsfähigem Gewebe verursachen:

Akuter Herzinfarkt

CRP bindet in der "Area-at-risk" vor allem an noch regenerationsfähige Kardiomyozyten, was zu einer größeren Infarktnarbe führen kann.

Schlaganfall

CRP bindet an hypoxische Neuronen, wodurch der Schaden ausgeweitet wird.

Systemisches inflammatorisches response Syndrom (SIRS)

Bei einer COVID-19-Pneumonie korreliert ein hoher CRP-Spiegel mit einer stärkeren Lungenschädigung.

CRP ist nicht nur ein Marker – es ist ein Trigger und kann aktiv zur Krankheitsprogression beitragen.

CRP-Reduktion als therapeutischer Ansatz

Die CRP-Apherese mit dem PentraSorb® CRP Adsorber ist die einzige Therapie, die CRP selektiv aus dem Blut entfernt.

Potenzielle Vorteile der CRP-Reduktion
  • Gezielte Modulation der Phagozytose : Schutz regenerationsfähiger Zellen
  • Förderung der Geweberegeneration: Bessere funktionelle Erholung nach Ischämie
Normalwerte & klinische Bedeutung von CRP
  • Medianwert (gesunde Erwachsene): ca. 1 mg/L
  • Erhöhte Entzündungsaktivität: Werte > 5 mg/L
  • Akute Entzündung & Infekte: Werte bis zu 500 mg/L möglich
  • Halbwertszeit: ca. 19 Stunden

In der klinischen Praxis dient CRP als sensitiver aber unspezifischer Biomarker für Infektionen, systemische Inflammationen und Gewebeschäden.